Ollas - Wie komme ich mit weniger Wasser durchs Gartenjahr?
Spätestens seit dem sehr trockenen Sommer 2022 fragen sich so manche Gartenfreunde*innen: "Was kann ich tun, damit meine Pflanzen auch in regenarmen Sommern gut gedeihen?" 🌿
Zum Glück müssen wir nicht alles neu erfinden. Denn genau diese Frage haben sich Menschen bereits vor 2000 Jahren gestellt. Die Idee der intelligenten Gartenbewässerung mit Ollas wurde in trockenen Gegenden von Asien geboren.
Eine Olla ist ein in die Erde eingegrabender Wasserspeicher, welcher die Pflanze von der Wurzel her mit Wasser nährt.
Dies hat viele Vorteile:
a) Du kannst mit dieser Technik bis zu 70% Wasser sparen
b) das Wasser fliesst direkt an die Wurzel
c) Wasser geht nicht verloren durch möglichen Oberflächenabfluss
d) das Wasser verdunstet nicht an der Erdoberfläche / es bildet sich keine harte Erdkruste
e) Schnecken werden weniger angezogen
f) weniger Pilzbefall, besonders bei den wasserscheuen Tomaten
g) es wächst weniger Unkraut im Garten
h) wegen der durchgehenden Feuchtigkeit im Boden braucht es kein tägliches Giessen
i) Du kannst ein paar Tage verreisen ohne "Gartensitting" zu organisieren
Seit der Klimaveränderung findet man Ollas vermehrt auch in unseren heimischen Gärten.
Olla heisst im lateinischen Tontopf. Und genau solche braucht es für eine wassersparende Bewässerungsmethode im Garten.
Ollas kannst du fixfertig kaufen oder ganz einfach selber herstellen.
Zur Herstellung einer Olla brauchst Du folgendes Material:
1) zwei poröse, unglasierte Tontöpfe mit unterschiedlichem Durchmesser
2) eine Tonscherbe oder einen Korkzapfen
3) einen Stein oder einen Tontopf-Untersetzer
4) flüssiger Bienen- oder Kerzenwachs
Die weitere Bau-Anleitung für deine Ollas findest du hier auf YouTube (hier klicken)
Gut zu wissen: Um Pflanzen in einen Radius von ca. 60cm zu bewässern, brauchst Du eine Olla mit einem Fassungsvermögen von 1 Liter. Bei einem Umkreis von 90cm braucht es bereits eine Füllmenge von 3 Litern und bei einem Radius von 120cm muss die Olla 6 Liter Wasser aufnehmen können.
Sobald der Boden nicht mehr gefroren ist, kann Du deine Ollas im Gartenbeet so tief eingraben, dass nur noch die offene Seite aus der Erde schaut.
Nun füllst Du anhand eines Trichters das unterirdische Tongefäss mit Wasser auf. Damit es nicht zu einer Insektenfalle wird, schliesst du das offene Loch mit einem Stein oder einem Blumentopf-Untersetzer.
Damit Dein Garten möglichst lange von dieser cleveren Art der Bewässerung profitieren kann, ist es empfehlenswert, die Ollas vor dem Frost wieder sorgfältig und wegen Verletzungsgefahr vorzugsweise mit Handschuhen, auszugraben und an einem frostgeschützten Ort zu lagern, bevor sie dann wieder unbeschädigt im Frühling zum Einsatz kommen können.
Willst du nicht nur Wasser sondern auch Geld sparen? Hier gehts zur Video-Anleitung, wie du eine Olla selber bauen kannst (hier klicken)
Hast du keine Lust und keine Zeit, Deine Ollas selber zu bauen? Hier kannst Du in einem der möglichen Gartencenter oder Baumarkt deiner Region nach Ollas stöbern (hier klicken)
- 27.12.2024