Welche Nährstoffe benötigen Ihre Pflanzen?

Nährstoffe sind für Pflanzen diejenigen anorganischen und organischen Verbindungen, denen sie die Elemente entnehmen können, aus denen ihr Körper aufgebaut ist. Als Nährstoffe werden oft auch diese Elemente selbst bezeichnet. SucheGärtner über die Folgen für die Düngung und die jüngsten Forschungen. Tipp: Werfen Sie die Pflanzenetiketten nach dem Kauf nicht weg, weil dort wichtige Informationen zur Pflege enthalten sind. 

Je nach dem Standort der Pflanze werden die Nährstoffe aus der Luft, dem Wasser und dem Boden entnommen. Dabei handelt es sich meistens um einfache anorganische Verbindungen wie Wasser (H2O) und Kohlendioxid (CO2) sowie Ionen wie Nitrat (NO3−), Phosphat (PO43−) und Kalium (K+). 

Für das Wachstum von Grünpflanzen sind 17 chemische Elemente erforderlich: Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H), Sauerstoff (O), Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K), Magnesium (Mg), Calcium (Ca), Schwefel (S), Mangan (Mn), Zink (Zn), Eisen (Fe), Kupfer (Cu), Bor (B), Chlor (Cl), Molybdän (Mo) und Nickel (Ni). Aufgrund des mengenmäßig unterschiedlichen Bedarfs werden Mengenelemente (N, P, K, Mg, Ca, und S) und Spurenelemente (Mn, Zn, Fe, Cu, B, Cl, Mo, und Ni) unterschieden.

Einteilung der Nährstoffe nach ihrer Notwendigkeit

> Lebensnotwendig sind neben den Kernelementen der organischen Substanz (C, O, H, N und P) noch K, S, Ca, Mg, Mo, Cu, Zn, Fe, B, Mn, Cl bei höheren Pflanzen, Co, Ni.

> Alternativ erforderliche, substituierbare Nährstoffe. Dabei geht es vor allem um unterschiedliche Bindungsformen eines Kernelements, z. B. Stickstoff als Nitrat, Ammonium oder Aminosäure.

> Nützliche Nährstoffe: Na+ als teilweiser Funktionsersatz für K+

> Entbehrliche Nährstoffe – etwa 70 Elemente, die natürlich vorkommen; für die Pflanzenernährung entbehrlich ist zum Beispiel Jod, das für Tiere und Menschen lebensnotwendig ist.

Nährstoffe sind chemische Elemente und Verbindungen, die von Lebewesen für das Wachstum und die Aufrechterhaltung ihrer Lebensfunktionen benötigt werden. Sie müssen aus der Umwelt aufgenommen werden. Pflanzen nehmen Nährstoffe aus dem Boden über die Wurzelhaare und aus der Luft über oberirdische Pflanzenteile, vor allem die Blätter, auf. Je nach Standort sind im Boden verschiedene Nährstoffe enthalten. Sie werden durch Verwitterung von Gesteinen freigesetzt und sind im Bodenwasser gelöst. In Form von Ionen können sie von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden.

Pflanzen benötigen viel Stickstoff, Phosphor und Kalium

Da Pflanzen vor allem die Elemente Stickstoff, Phosphor und Kalium in großen Mengen benötigen, werden diese Nährstoffe auch als Kernnährstoffe bezeichnet. Viele Dünger enthalten diese Nährstoffe. Stickstoff fördert vor allem das vegetative Wachstum und Phosphor das generative Wachstum. Generatives Wachstum ist das Wachstum der Pflanzenorgane, die der geschlechtlichen Fortpflanzung dienen. Kalium erhöht die Standfestigkeit der Pflanze und stärkt die Widerstandskraft gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Die Pflanzen benötigen verschiedene Nährstoffe für unterschiedliche Wachstums- und Stoffwechselprozesse. Jeder Nährstoff spielt eine ganz bestimmte Rolle für die Gesundheit der Pflanze. Wenn Nährstoffe fehlen, treten Mangelsymptome auf, wie zum Beispiel Chlorosen. Durch verschiedene Formen der Düngung können den Pflanzen zusätzlich benötigte Nährstoffe zugeführt werden.

Das Minimumgesetz 

Jede Pflanze benötigt die Nährstoffelemente in einem bestimmten Mengenverhältni. Das Minimumgesetz von Carl Sprengel, 1828 veröffentlicht, 1855 von Justus von Liebig popularisiert, besagt: Dasjenige Element, das im Vergleich mit dem benötigten Mengenverhältnis in der minimalen Menge verfügbar ist, bestimmt über das maximal mögliche Wachstum der Pflanze. Es kann kein Nährelement durch ein anderes ersetzt werden. Daher gleicht der Überschuss eines Elements nicht die Unterversorgung mit einem anderen Nährelement aus.

Was heisst dies für die Düngung?

Große Bedeutung hat das Gesetz vom Minimum beim Düngen. Hier wird versucht, die Nährstoffe möglichst genau im Verhältnis ihres Bedarfs zur Verfügung zu stellen. Deshalb müssen vorher durchgeführte Bodenanalysen zeigen, von welchen Elementen um wie viel aufgestockt werden sollte.

Neuere Forschungen weisen auf die Prinzipien Synergismus und Antagonismus hin. Es gibt keinen Mangel an einem Nährstoffen ohne gleichzeitigen Überschuss bei anderen Stoffen. Ebenfalls wird seit längerem die Wechselwirkung von Düngung und Artenvielfalt bzw. Ökosystem untersucht. Schon jetzt ist bekannt, dass ein Überangebot an Nährstoffen die Artenvielfalt beeinträchtigen kann. Deshalb sind magere Grünlandflächen, sogenannte Magerrasen, für die Biodiversität so wichtig, sind sich die Forschenden einig. Die ökologische Herausforderung besteht perspektivisch aber gerade auch darin, das mikrobiotische Gleichgewicht unter ungünstigen Umweltbedingungen in Balance zu halten. Es geht darum, biotechnologische Strategien zu entwickeln, um die Zusammensetzung des Mikrobioms bei unterschiedlichen Landnutzungsformen positiv zu beeinflussen. Siehe: Wie beeinflusst Düngung das Ökosystem Grünland? 

Hier ausgewählte Videos zum Thema Nährstoffe und Düngung:

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