Rekordpreise beim Kunstdünger - Keine Entspannung in Sicht
Agrarrohstoffe sind so teuer wie noch nie. Das spüren Gärtner und Landwirte gleichermassen. Martin Keller, Chef des Bauernkonzern Fenaco, spricht über die schwierige Lage und die künftigen Aussichten. Zudem gibt SucheGärtner einen Überblick über die Preistrends.
Seit Anfang 2021 haben sich die Düngerpreise um 209 Prozent erhöht. Ein ähnlicher Trend ist auch langfristig erkennbar. Gegenüber 2010 tendieren die Düngerpreise an den internationalen Rohstoffmärkten um 154 Prozent höher. Unsere Heatmap (Bild) zeigt die Entwicklung der verschiedenen Rohstoffpreise. Sie zeigt, dass kein anderer Rohstoff einen derartigen Preisanstieg erfahren hat.
Martin Keller, Chef von Fenaco, geht in der SonntagsZeitung auf die verschiedenen Problematiken ein - inklusive Lieferkettenprobleme.
Seefracht aus Asien sei massiv teurer geworden. "Während wir für einen Hochseecontainer vor zwei Jahren noch 1500 Dollar zahlten, sind nun Preise bis zu 10’500 Dollar möglich." Das ist eine Versiebenfachung. Wegen der Lockdowns stockt aber nicht nur die Logistik, sondern auch die Produktion. Waren aus China machen jedoch nur 12 Prozent am Landi-Sortiment aus. Über 50 Prozent der Produkte stammen aus der Schweiz, 29 Prozent aus Europa.
Dieser Anteil betrifft hauptsächlich Haushalts- und Gartengeräte. Weil aber auch in Produkten, die von Schweizer Lieferanten stammen, teilweise Teile aus Asien verbaut werden, wirkt sich die herausfordernde Beschaffungssituation auch dort aus.
"Fast alle Rasenmäher und viele andere Geräte für Gartenarbeiten, die wir in den Landi-Läden verkaufen, stammen aus China. Die Produktionskompetenz dafür ist nun mal in Asien. Dorthin hatten wir von Europa aus lange stabile Geschäftsbeziehungen, nun haben sich durch die Pandemie Schwächen gezeigt. Es braucht jedoch keine hektischen Anpassungen. Wir wollen besonnen handeln. Klar ist, dass die Pandemie und der Krieg die weltweiten Warenströme verändern werden." Mehr (Abo)
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